könne. Dadurch mußte nun die christliche Religion im
offenbaren Widerspruche mit den übrigen Staats-Re«
llgionen stehen, und einen tausendjährigen Kamps erzeu-
gen, der längst beendigt wäre, wenn der Weg, den die
Wahrheit durch die Seelen der Menschen geht, nicht ein
so langsamer, aber auch desto tiefer eindringender wäre.
Etwas bekannter war nun auch das ntchtrömische
Europa geworden. Im Nordasien Europas saßen
Sarmaten, deren Völkerstämme schon in Asien nördlich
vom kaspischen Meere beginnen. Nördlich von der
Mündung der Donau die Gesen, Darier, Bastarner,
Nord-Pannonier, Jazygeu; nördlich von ihnen im
heutigen Ostpreußen bis Liefiand die Aestier, Veneder
und andere. Wichtiger aber waren bei weitem, die-
Völker, die im heurigen Deutschland von der Weichsel
bis zum Rhein, von der Donau bis zur Nord- und
Ostsee faßen; ein fräftiges, tapferes, blondhaariges,
blauäugiges Volk; einfacher Sitte, kriegerisch, bald
nomadisch, bald als Jäger, nur zum kleinsten Theile
vom Ackerbaue lebend» Denn noch deckten ungeheuere
Wälder und Moräste die uralte Heimajh. In mxhr
als fünfzig einzelne Stämme zerfielen sie; nur Sprache,
Freiheitsliebe und Nationaleigenschaften, wi? Gast-
freundschaft, Tapferkeit, besondere Achtung gegen das
weibliche Geschlecht, Liebe zum Kriege, zum Trünke und
Spiele waren ihnen gemeinsam. Die wichtigsten der
einzelnen Stämme waren: an der Ostsee die Purgun-
dionen, Rugier. Varner, Gothen (die auch Schwe-
den später besetzten), die Cimbern, (im heutigen
Holstein), die Chancen, Friesen an dex Nordsee; dann
längst des Rheins hinauf die Bataver, Usipeter, Ten-
cterer, Ubier, Mattiaker, Nemeter, Tribokker^ Van-
gionen; im Innern des nördlichen Deutschlands die
Sigambern, Bructerer, Angrivarier, Chasuarier, Chat-
fen (die Vorfahren der Hessen), Cherusker in den
Harzgegenden, Fosen, Longobarden, Sueven (wieder'tn
viele Unterstämme zerfallend). Im südlichen Deutsch-
land, aber nördlich von der Donau, besonders die
Hermunduren, Marcomannen, Narisker u» a. m. —
Sprache, und selbst Religion mag auf asiatischen Ur-
sprung Hinweisen, aber von ihrer Einwanderung schweigt
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Extrahierte Personennamen: Kamps
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordasien_Europas Asien Donau Deutschland Rhein Donau Ostsee Ostsee Holstein Nordsee Rheins Deutschlands Hessen Donau Marcomannen
ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern
Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft,
(auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran,
denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst,
bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer-
den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme
Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege,
die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von
den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks-
versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft,
der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und
Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde.
Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke
sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un-
tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille
nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und
der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen
behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als
ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch
den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie
er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und
Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee
und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. —
Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe
den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie
er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814
zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold-
nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um
die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige
Eoangelium auf seinem Schooß.
Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm
wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit
seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah«
men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach
des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu
Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem
zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft-
lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und
Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste,
den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes
zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Karls Karl_der_Kahle Karl Lothar
Extrahierte Ortsnamen: Ncdnitz Main Donau Karls Rhone Frankreich Italien Rheine
I
Milternacht an die Ostsee und Schleswig/ gegen Mor-
gen an Preuffen, Polen und Ungarn, gegen Mittag
an den venetiamschen Meerbusen, die Schweitz, und
gegen Abend an Frankreich, Holland und die Nordsee.
Die Oberfläche desselben beträgt ohngefähr 11112
^uadratmeilen. Die Witterung ist meistens gemäßigt,
has Land größtentheils fruchtbar und vortrestich ange-
hauet. Sechs schiffbare Flüsse durchströmen Deutsch-
land ; sie sind: die Donau, der Rhein, der M a i n,
hie Elbe, die Weser, welche imcalenbergischen aus
hen vereinigten Flüssen, Werra und Fulda, ent-,
stehet, und die Oder.
3) Deutschland besteht aus vielen grossen und klei-
nen Staaten, davon zwar die meisten ihre eigene Regie-
rungsform haben, aber doch alle mit einander durch ein
gemeinschaftliches Oberhaupt, den römisch deutschen Kay-
ser, verknüpft werden. Die Oberhäupter aller dieser
verbundenen Staaten heissen diereichsstand e, deren
in Regensburg sich, beständig aufhaltende Abgeordnete
hen immerwährenden Reichstag ausmachen.
3) Diese Reichsstände werden m Ansehung der Re-
ligion in k a th01ische und protestantische, in
Ansehung des Standes aber in geistli ch e und w e l t-
liche abgetheilt.
Unter die geistlichen Stände gehören: die
Eyzbifchöffe, Bischöffe, Aebte, Aobtissiw
n e n und P r ö b st e, imb unter die weltliche n: der
Kay ser, die Churfürsten, Herzoge, Mark-
grafen, Fürsten, Landgrafen, Grafen,.
Herren, Reichsstädte und Reichsdörfer.
Man muß aber hiebey merken, haß einige Erzbischöffe
zugleich Churfursten; manche Bischöffe und Aebte aber
Wgleich Fürsten des Reiches sind.
5) Der
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Extrahierte Personennamen: Kay
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Polen Ungarn Frankreich Holland Donau Rhein Werra Fulda Deutschland Regensburg
.....4 $ %
Holzvorrath nicht mangle; sie müssen dafür sorge!,, daß
das Wild nicht gänzlich vertilgt werde, sondern von
diesen nützlichen Geschöpft!, immer ein Theil in den
Wäldern übrig bleibe. Daher kann man ohne Erlaub-
niß der Obrigkeit, in öffentlichen, dem Staate zuge-
hörigen Wäldern, kein Holz hauen und kein Wild
schiessen oder fangen, es sey denn, daß nach hergebrach-
ten Rechten die Einwohner eines Ortes einen Theil an
der Jagd haben. Was unter der Erde an Erz, oder
auch an Salzen und dergleichen gefunden wird, und
vorhin keines andern Eigenthum war, darauf hat der
Landesherr ein Recht, und es muß daher demselben
etwas davon abgegeben werden.
Die grossen Gewässer, Seen und Flüsse gehören
ebenfalls den Regenten des Landes, wenn anch gleich
in kleinern Flüssen die Besitzer der neben demselben
liegenden Güter einiges Recht haben. Die Landesher-
ren müssen Kanäle, Brücken, Schleusten um und in den
Gewässern im gehörigen ^ Stand erbalten; cs ist daher
billig, daß sie auch, Brücken « Fuhr- Mühlengeld und
andere Abgaben dafür erheben,
Zuweilen kommen auch Zeiten der Noch, wenn ein Krieg
hem Vaterland droht, oder Theurung entsteht ; gute Unrer-
thanen sehen dann schon für sich ein, daß'es ihre Pflicht sey,
zur Beschützuug der Granzen, zur Besiegung der Feinde, zur
Minderung des allgemeinen Elendes das Ihre beyzutragen.
Es sind daher diejenigen keine guten getreuen Untcrthancn -
welche in ihren Abgaben betrügen, Zölle überfahren oder sonst
durch List und Lügen sich durchzuhelfen suchen, wenn sie die
gerechten Forderungen der Obrigkeit erfüllen sollen. Der tyah-
re Christ denket daran, was Gorr durch Zefunr und seine Apo-
stel uns gelehrt hat: gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist,
und Gott, was Gottes ist Matth. 22. Gebet jedermann, was
ihr schuldig seyd; Schooß oder Steuer, dem die Steuer ge-
bühret; Zoll dem der Zoll gebühret, Ehre, dem die Ehre ge
bühret Rom. 13.
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' 2!Z
von dem Winde nach dem trockenen Lande gelriebeü
werden/ auf dasselbe als Regen und Schnee niederfal-
len/ die Erde fruchtbar machen / und die Duellen
unterhalten. Aus diesen Duellen entstehen dann Bä-
che/ aus den Bächen kleine Flüsse/ aus den kleinen
Flüssen große Flüsse und Strome/ und diese ergießen
sich endlich wieder ins Meer.
Das Wasser ist eine der größten Wohlthaten Got-
tes: es ist den Menschen/ Thieren und Gewachsen
ganz unentbehrlich. Dyne dasselbe kann man nicht
kochen, nicht backen/ nicht brauest/ nicht trinken. Es
löschet am geschwindesten und besten den Durst , ist
auch überhaupt das gesundeste und beste Getränk,
macht / daß das Blut ungehindert in den Adern lauft,
löset die zähen Feuchtigkeiten auf, und führt den
Schleim ab, dessen Ueberfluß dem menschlichen Körper
so schädlich ist. Auch zum Waschen gebraucht, leistet
es dem Körper einen weit größer» Nutzen, als die
meisten Menschen wissen und glauben. Das fliessende
Wasser ist weder so rein, noch so gesund und wohl-
schmeckend , als das -Duellwasser. Das Negenwasser,
und das Wasser, welches aus geschmolzenem Hagel,
Schnee und Eis entstehet, ist ebenfalls weniger zum
Trinken dienlich. Trinket ja nicht ohne Behutsamkeit
aus jeder unbekannten Duelle, oder aus Pfützen und
stehenden Wassern ! — An manchen Drten ist das Was-
ser mit mineralischen Theilen vermischt, und giebt Ge-
sundbrunnen , deren Heilkräfte in vielen Krankheiten
vortrefiich sind. Z. E so sind berühmt das Pyrmonter,
Egrische, Spaaer, Schwalbacher Wasser. Die Nach-
barschaft von seichten stehenden Wassern ist für die Ge-
sundheit schädlich, weil faule Ausdünstungen daraus
aufsteigen. Das Baden in fiiessenden kalten Wasser ist
ein
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— 7 —
heißt der Fluß Nab, nimmt die Vils vom Jura auf und
mündet oberhalb Regensburg;
4) der Regen; er entsteht aus dem Zusammenfluß mehre-
rer vom Böhmerwald kommender Bäche, vornehmlich des
schwarzen und des weißen Regens, fließt zuerst
westlich, dann südlich und mündet gegenüber von Regens-
bürg;
5) die Jlz aus dem Böhmerwald, gleichfalls durch den Zu-
sammenfluy mehrerer Bäche gebildet; sie mündet bei Passau
dem Inn gegenüber.
Ii. Der Main, ein Nebenfluß des Rheins; er entsteht
aus der Vereinigung des vom Jura kommenden roten und des
am Ochsenkopf entspringenden weißen Mains westlich von
Kulmbach, durchfließt in großen Windungen, den Steigerwald süd-
lich und den Spessart nördlich lassend, Ober- und Unterfranken,
verläßt hinter Aschaffenburg Bayern und geht bei Mainz in den
Rhein. Seine wichtigeren Nebenflüsse sind:
a) Links oder von Süden her:
1) Die Rednitz; sie entsteht bei Georgensgmünd ans dem Zu-
sammenfluß der von Westen kommenden fränkischen und
der von Süden kommenden schwäbischen Rezat, nimmt
rechts bei Fürth die Pegnitz vom Jura und bei Forchheim
die Wiefent, weiter nördlich unterhalb Forchheim links
die Aisch auf und mündet hinter Bamberg; durch den Lud-
wigs- oder Donau-Main -Kanal ist sie mit der Alt-
mühl verbunden;
2) die Tauber; sie kommt aus dem kleinen Taubersee in
Württemberg, durchfließt das westliche Mittelfranken und
mündet bei Wertheim in Baden.
b) Rechts oder von Norden her:
1) Die Jtz vom Thüringerwald; sie gehört nur in der zweiten
Hälfte ihres Laufes Bayern an, wo sie eine Strecke weit die
Grenze zwischen Ober- und Unterfranken bildet;
2) die fränkische Saale vom Haßberg, einem Bergrücken
im Nordwesten von Bamberg; sie durchfließt Unterfranken
im Osten der Rhön und geht bei Gemünden in den Main.
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— 6 —
ins schwarze Meer; Bayern durchströmt sie von Neu-Ulm bis
hinter Passau in einem Lauf von etwa 100 Stunden, zuerst,
bis Regens bürg, in nordöstlicher, von da an in südöstlicher
Richtung. Ihre wichtigeren Nebenflüsse sind:
a) Rechts oder von Süden her:
1) Die Jller; sie entsteht im Algäu aus dem Zusammenfluß
von drei Bächen, bildet in ihrem Unterlauf die Grenze zwi-
schen Württemberg und Bayern und mündet bei Ulm;
2) der Lech aus den Vorarlberger Alpen, seit alten Zeiten die
Grenze zwischen Schwaben und Bayern; er betritt Bayern
bei Füssen und fließt in nördlicher Richtung mit starkem Ge-
fälle der Donau zu; bei Augsburg nimmt er seinen wichtig-
sten Zufluß, die Wertach, auf;
3) die Isar aus den Tyroler Alpen; sie durchfließt Ober-
und Niederbayern und mündet unterhalb Deggendorf; an
ihrem rechten Ufer zieht sich von München bis Moos-
burg das Er ding er Moos hin; links fließt ihr zu die
Loisach vom Wettersteingebirge und die Amper, an deren
rechtem Ufer westlich vom Erdinger Moos das Dachauer
Moos liegt;
4) der Inn aus den Granbündtner Alpen in der Schweiz;
er durchströmt Nordtyrol, betritt nördlich von Kufstein
Bayern, bildet in seinem Unterlauf die Landesgrenze gegen
Österreich und mündet bei Passau; an der Grenze von
Ober- und Niederbayern nimmt er seinen größten Neben-
fluß auf, die Salz ach aus den Tauern.
b) Links oder von Norden her:
1) Die Wörnitz; sie kommt von der fränkischen Terrasse,
fließt durch das Ries, durchbricht den Iura und mündet bei
Donauwörth;
2) die Altmühl; sie entspringt auf der fränkischen Terrasse
wie die Wörnitz, durchbricht gleichfalls den Jura und mündet
bei Kelheim;
3) die Nab; die am Ochsenkopf entspringende Fichtelnab
vereinigt sich mit der vom Böhmerwald kommenden Wald-
nab; nach dem Einfluß der Heiden ab vom Fichtelgebirge
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— 8 —
Iii. Im Nordosten Bayerns auf dem Fichtelgebirge ent-
springen zwei Flüsse, die beide Bayern bald verlassen, die Eger,
die sich nach Osten, und die thüringische Saale, die sich nach
Norden wendet; beide sind Nebenflüsse der Elbe.
B. In der pfah.
1) Der Rhein, der in der Schweiz entspringt und in die
Nordsee fließt, bildet in seinem Mittellauf auf einer Strecke
von etwa 23 Stunden die Grenze zwischen der Pfalz und
Baden; die Zuflüsse, die er aus der Pfalz empfängt, kommen
von der Hardt, sind jedoch unbedeutend; die wichtigeren sind:
die Lauter, Grenzfluß zwischen Elsaß und Pfalz, die
Queich, die bei Germersheim, und der Speyerbach, der
bei Speyer mündet;
2) die Blies, die in Rheinpreußen entspringt und bei
Saargemünd in Deutsch-Lothringen in die Saar, den
größten Nebenfluß der Mosel, geht, durchfließt einen Teil
des Westrichs;
3) die Nahe, ein Nebenfluß des Rheins, bildet eine kurze
Strecke die Nordgrenze der Pfalz und nimmt aus ihr die
Glan mit der Lauter und die Alsenz auf.
§. 5. .
Seen.
Größere Seen finden sich nur im südlichen Bayern am Fuß
der Alpen; die bedeutendsten sind:
1) Der Ammersee, von der Amper durchflössen;
2) der Würmsee, nach Starnberg, einem Orte an seinem
Nordufer, gewöhnlich Starnberger See genannt; er ist
unter den bayerischen Seen der besuchteste; an seinem nord-
östlichen Ufer liegt das königliche Schloß Berg; sein Ab-
fluß ist die Würm, ein Nebenfluß der Amper;
3) der Stasfelsee, südlich von diesen beiden; sein Abfluß, die
Ach, geht in die Amper;
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9
vz
1756) Regierung glücklich leben. Dasreich zer-
fällt in zwei, an Größe sehr verschiedene, Landes«
theile , in den größern diesseits und in den'klei-
nern jenseits des Rheins. Die Grenzen des er-
stern sind folgende: gegen Mittag Tyrol, gegen
Morgen Oestreich und Böhmen, gegen Mitter-
nacht königlich- und herzoglich - sächsische Länder
und das Churfürstenthum Hessen, gegen Abend
das Königreich Würtemberg. Der kleinere Theil
jenseits des Rheins grenzt gegen Morgen an
den Rhein, gegen Mitternacht an Heffendarmstäd«
tische und Preußische Besitzungen, gegen Abend und
Mittag an Frankreich. Handel und Wandel wird,
besonders im Innern der verschiedenen Provinzen,
durch vortreffliche Wege und durch schiffbare Flüsse,
die Donau, den Inn, die Isar, die Nab, diesalzach,
die Rednitz, den Lech, den Main, und Rhein seh?
befördert. Die Provinzen liefern verschiedene
Produkte der Erde und des Kunstfleißes, und
helfen dadurch nicht nur ihren gegenseitigen Be-
dürfnissen ab, sondern führen auch mit dem Aus-
lande einen sehr bedeutenden Handel. In den
neuesten Zeiten hat durch weise Anstalten von
oben herab die Kultur außerordentlich zugenom-
men; Moore sind zu Kolonieanlagen, und groß-
ße Strecken Landes im ehemaligen Altbaiern zu
den schönsten Fruchtfeldern umgeschaffen worden.
Das ganze Erziehungswesen ist nach festen
Grundsätzen angeordnet. Baiern hat seit 1818
eine ständische Verfassung. Die Ständeversamm-
lung , die wenigstens alle z Jahre einberufen
wird, ist in 2 Kammern getheilt, in die der
Reichöräthe und die der Abgeordneten. Die Kriegs-
B macht
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